Leuchtend grüne Wegweiser im Luftschutzstollen unter dem Stuttgarter Killesberg mit Beschriftungen zu Befehlsraum, Kommandostab, Nachrichten- und Lotsendienst sowie Leitfunkstelle, aufgenommen im Tunnelambiente.

Versteckt unter dem Killesberg

Die Stollenanlage unter dem Stuttgarter Killesberg ist wohl die bekannteste und sagenumwobenste unterirdische Anlage im Herzen der Landeshauptstadt Stuttgart.

Inhaltsverzeichnis

Die Stollenanlage unter dem Stuttgarter Killesberg ist wohl die bekannteste und sagenumwobenste unterirdische Anlage im Herzen der Landeshauptstadt Stuttgart.

Der Killesberg war ursprünglich ein Gebiet aus Steinbrüchen und Weinbergen. Der dort vorkommende Sandstein wurde seit Jahrhunderten im Stuttgarter Stadtgebiet verbaut. Spätestens 1939 begann man im Zuge der Vorbereitungen auf die Reichsgartenschau mit dem Bau eines Stollensystems an der sogenannten Roten Wand, die sich am südlichen Ende des Killesbergparks befindet.

Führungsanlage

Die ersten Arbeiten im Stollen dienten dem Aufbau einer militärischen Führungsstelle, die über zwei Zugänge an der Roten Wand verfügte. Die Hauptaufgabe der dort eingesetzten Kräfte war das Erstellen eines allgemeinen Lagebildes, um Abwehr- und Schutzmaßnahmen zu koordinieren sowie Rettungs- und Löschmannschaften während der Luftangriffe auf Stuttgart zu führen.

Zivilschutzstollen

In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1943 entstand neben der Führungsanlage ein ziviler Luftschutzstollen, in dem die Bevölkerung während der alliierten Bomberangriffe Schutz finden sollte. Der dafür aufgefahrene Stollen weist eine beeindruckende Breite von 3,10 Metern und eine Deckenhöhe von 2,60 Metern auf. Da der bisher einzige Zugang an der Roten Wand zunehmend überlastet war, entstanden im Laufe der Zeit zwei weitere Eingänge am Saumweg und am Viergiebelweg.

Luftschutzkommandostollen

Im Jahr 1944 entschieden die Verantwortlichen, die Anlage um einen Luftschutzkommandostollen zu erweitern. Dieser sollte neben den 120 Bediensteten der Befehlsstelle „Luftschutzkommando“ auch weiteren 1.635 Zivilpersonen Schutz bieten. Insgesamt bot die Stollenanlage unter dem Stuttgarter Killesberg somit etwa 3.000 Zivilpersonen Schutz und beherbergte zusätzlich eine militärische Führungsstelle sowie eine Luftschutzkommandobefehlsstelle.

Die Stollenanlage hat die Zeit im Berg bis heute überdauert und ist ein stiller Zeuge des Luftkriegs über Stuttgart im Zweiten Weltkrieg.

Broschüre

Wenn du mehr über diese Anlage erfahren möchtest, empfehle ich dir, unsere Broschüre Die Stollenanlage unter dem Killesberg anzusehen. Neben Lageplänen, Dokumenten und Zeitzeugenberichten enthält sie auch interessante und exklusive Einblicke in die Stollenanlage und das Leben während des Zweiten Weltkriegs in Stuttgart.

Mit einem Kauf unterstützt du zudem unsere Arbeit und förderst weitere spannende Projekte.

Album „Versteckt unter dem killesberg“ erstellt am 30.11.2025 von Trümmer Lümmler
5 1 Bewertung
Beitrags Bewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments

Das wird dich auch interessieren​

Kommentare

Top bewertet

Wer schreibt hier?

Profilbild von Trümmer Lümmler
Trümmer Lümmler

Ich freue mich, dass du hierher gefunden hast. Mein Name ist René und ich bezeichne mich als Altbergbau-Enthusiast. Diese Seite betreibe ich bereits seit Mai 2013 und als Grundlage dafür dient mir das Content-Management-System von Joomla Projekt.

Gefahrenhinweis

Alle untertägigen Anlagen wie Bunker, Luftschutzstollen und Grubenbaue stellen ein hohes Unfallrisiko dar! Alle Beiträge auf dieser Seite beschäftigen sich ausschließlich mit dem geschichtlichen und handwerklichen Aspekt. Die Beiträge stellen keine Aufforderung oder Anregung zum Betreten solcher dar. Vnv-urbex.de beschäftigt sich vorrangig mit bergbaulicher Geschichte und möchte diese veranschaulichen und bewahren. Vom eigenmächtigen Betreten untertägiger Anlagen, egal in welcher Form, wird dringend abgeraten!