Eine Steilwand aus Muschelkalk stellt sich dem Betrachter in den Weg und zieht das geübte Auge sofort in ihren Bann. Jeder bergbauinteressierte kennt diese Anziehungskraft bestimmter geologischer Gegebenheiten. Der Blick analysiert die Umgebung und instinktiv, weiß man, wo gesucht werden muss.
Dieser Luftschutzstollen Notenblatt könnte einst als Werkluftschutz einer ehemals ansässigen Maschinenfabrik gedient haben. Sollte dies wirklich der Fall sein, so hätten hier die Mitarbeiter bei Luftangriffen Schutz gesucht.
Die Anlage selbst ist relativ ungleichmäßig ausgebaut. Während die Stollen relativ breit sind, fehlt es ihnen an ausreichend Höhe, um an allen Stellen aufrechtstehen zu können. Die durchschnittliche Deckenhöhe beträgt nicht mehr als 1,80 Meter und die Stollen verjüngen sich stark, was besonders gut im Grundriss zu erkennen ist. Der typische Stollenquerschnitt ist in dieser Anlage nicht gegeben, andere Stollen aus der Region fallen da deutlich schmaler und höher aus.
Manche Perspektiven erinnerten mich an einen Kammerpfeilerbau, wie er im Bergbau betrieben wird. Dies ist zum Beispiel im Titelbild erkennbar. Insgesamt ist die Anlage sehr feucht, an vielen Stellen steht Wasser und die Sohle ist durchgehend schmierig. An den Stößen sind die einzelnen Schichtungen des Muschelkalks sichtbar und von der Firste wachsen kleine Stalaktiten.
Im Ernstfall sorgten zwei Zugänge für ein schnelles Befüllen des Luftschutzstollens. Die Bauzeit ist sicherlich auf das letzte Kriegsjahr zu datieren, es sind keinerlei Einbauten erkennbar.
Grundriss und Abmessung
Der folgende Grundriss ist maßstabsgetreu erstellt und bietet einen guten Überblick.
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Die Anlage besitzt eine Ausdehnung von 46 × 32 Meter und die Grundfläche beträgt in etwa 232 Quadratmeter. Beide Zugänge sind großzügig angelegt, aber es sind weder Gasschleusen noch Vorrichtungen für Türen sichtbar.
Interaktive 3D-Ansicht
Sie ermöglicht es, reale Objekte oder Räume detailgetreu und räumlich erlebbar zu erfassen und darzustellen. Im Gegensatz zu Fotos entsteht ein interaktives, messbares Modell, das sich aus allen Blickwinkeln betrachten lässt. Du kannst dich frei im Raum bewegen und diesen selbst erkunden.
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