Westwallstollen "Hohlgang Dreierlei"
Dieser Hohlgang ist Teil des Westwalls, welcher ebenfalls als Siegfried-Linie bekannt ist. Die verschiedenen Facetten welche sich im Hohlgang zeigten, inspirierten mich zu dieser Namensgebung. Vom bergbaulichen Stollenvortrieb bis zur Modernisierung des Hohlgangs, zeigten sich verschiedene Epochen der Nutzung.
Für die Verteidigungslinie Westwall wurde der Stollen zwischen 1936/40 in den Fels getrieben. Das folgende Bild vermittelt den bergbaulichen Aspekt und die Reinheit des Stollens. Dieser Abschnitt findet sich im hinteren Teil des Hohlgangs, stellt aber den Anfang der Beschreibung dar.
Das terrakotta-farbene Gestein und die schroffen Stöße erinnern keinesfalls an Betonwände wie sie in Bunkeranlagen normalerweise zu finden sind. Statt trostlos anmutenden kalt-grauen Wänden, zeigen sich warme Farben und leichte Versinterungen an der Firste.
Im mittleren Teil des Hohlgangs war der Ausbau bereits weiter fortgeschritten. Stöße und Firste sind betoniert. Nur so gaben die Stollen ausreichend Schutz. Zum einen bot die Überdeckung Schutz vor feindlichen Bombenangriffen und zum anderen sorgte der Betonausbau für Schutz vor herabfallendem Material. Das nächste Bild zeigt den um 1940 ausgebauten Teil des Hohlgangs. Mittig oben ist der kalte graue Beton zu erkennen. In seiner Oberfläche sind bis heute die Streifen der Schalung erhalten geblieben. Die Wände sind im Laufe der Jahrzehnte nahezu vollständig versintert. Die Versinterungen erstrecken sich über ein breites Farbspektrum und bieten Raum zum Träumen.
Der vordere Teil des Hohlgangs ist so gleich der Jüngste der Nutzungsepochen. Alliierte Truppen nutzten diesen Abschnitt in der Nachkriegszeit und modernisierten ihn. Der mittlere und hintere Teil war durch eine Mauer vom vorderen abgetrennt. Die Abschnitte hinter der Mauer waren somit sich selbst überlassen und die traumhafte Sinterwelt konnte ungestört wachsen.
Der vordere Teil des Hohlgangs spiegelt schon eher das Bild eines Bunkers wieder. Graue kalte Betonwände. Lange Gänge mit Lüftungsrohren und Kabeltrassen an den Decken. Ein massives Zugangsbauwerk mit stählernen Türen und einem betonierten Vorplatz.